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Ziele setzen fürs Gitarre spielen
Wir kennen das alle: Du hörst etwas von Steve Vai, Satriani oder ein aktuelles Album eines anderen Gitarren-Gottes und denkst: „Es ist so cool, das ist es! Ich werde dieses Lied spielen lernen!“ Du setzt dich also mit deiner Gitarre hin, nimmst dein Tab (oder spielst es einfach nach Gehör), du erkennst die schwierigen Stellen und dir wird klar, was du üben musst. Nachdem du einige Zeit geübt hast, hörst du einen anderen coolen Song, Lick oder eine Technik, die du meistern möchtest. Also spielst du das. Schon bald wirst du das Gefühl haben, dass du mit dem Üben ziellos herumwanderst und nicht weisst, mit was du beginnen sollst oder wohin du gehen willst.
Ich weiss, wie das ist. Ich habe es selbst erlebt. Als ich mit dem Gitarre spielen anfing, klimperte ich einfach Songs, die mir gefielen und nach einer gewissen Zeit, wollte ich alles spielen lernen, was ich hörte. Es war also nicht erstaunlich, dass ich nach einer gewissen Zeit frustriert und verwirrt war und ich das Gefühl hatte, wieder am gleichen Ort zu sein, wo ich begonnen hatte. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, sich Ziele zu setzen.
Warum?
Indem wir uns für unser Gitarre spielen Ziele setzen, stellen wir sicher, dass wir auf dem Weg bleiben; fokussiert und motiviert sind, weil wir zu jeder Zeit wissen, wohin wir wollen. Weist du, wie Basketballspieler den Ball im Korb landen? Sie lernen von klein auf, dass sie immer auf den Ring schauen müssen, wenn sie werfen. Wenn du immer weist, wohin du gehen willst, wirst du früher oder später auch dort ankommen.
Wie?
Wie setzten wir uns Ziele? Für mich funktionert es am besten, wenn ich den SMART-Regeln folge:
S – Specific (Spezifisch)
Du musst genau wissen, was du willst!
Es reicht nicht aus, wenn du sagst, du willst ein Meister im Alternate Picking sein. Du musst dir möglichst exakte Ziele setzen, bei denen du genau weisst, wann sie erreicht sind. Zum Beispiel: ”Ich möchte in der Lage sein, 16. Noten bei 200BPM zu alternate pick.” Indem du das Ziel so definierst, wird es sehr klar für dich, was du erreichen willst und daraus ergibt sich, was du tun musst, um dein Ziel zu erreichen.
M – Measurable & Motivational (Messbar & Motivierend)
Du musst wissen, wie weit du von deinem Ziel entfernt bist und wie du vorwärts kommen kannst, um zu verstehen was du tun musst, um dorthin zu gelangen.
Dies hat mit dem oben genannten Punkt zu tun. Es ist etwas völlig anderes, wenn du in dein Auto steigst, um nach Mexico zu fahren oder um einkaufen zu gehen. Wirst du eine Tasche packen oder einfach nur dein Portemonnaie mitnehmen? Brauchst du einen vollen Tank oder reicht ein viertel voll? Die Entfernung zu deinem Ziel ist entscheidend, um die folgenden Schritte zu planen, dich den Herausforderungen zu stellen und dich seelisch vorzubereiten, auf das, was auf dich zukommen wird. So bist du weniger anfällig für Frust.
A – Attainable (Erreichbar)
Wenn man sich ein Ziel setzt, muss es realistisch sein.
Hiermit meine ich nicht, dass du danach strebst 10 BPMs schneller zu sein mit einer speziellen Technik, oder schneller zwischen den Saiten zu wechseln (wenn das jedoch deine Absicht ist, dann gib dein Bestes.). Du solltest das Ziel hoch genug setzen, damit du einen guten Fortschritt erzielst. Stelle aber auch sicher, dass es dir möglich ist, dein Ziel zu erreichen. Sonst stellt sich nur Frust und Müdigkeit ein.
R – Relevant (Felevant)
Dein Ziel muss für dich Relevant bzw. von Bedeutung sein.
Möchtest du wirklich in der Lage sein alle Noten eines bestimmten Passus in einer irrsinnigen Geschwindigkeit zu picken? Ist es nötig alle Modi auswendig zu lernen oder sind ein oder zwei Modi ausreichend für deine Bedürfnisse? Sei dir bewusst, was dich beim Gitarre spielen glücklich macht, wenn du dir deine Ziele setzt und verzichte nicht zu lange darauf. Ich kann nicht oft genug betonen, wie wichtig Laune und Glück beim Spielen sind. Schließlich möchtest du dich beim Lernen doch nicht quälen?
T – Time-oriented (Zeit-orientiert)
Alles im Leben braucht seine Zeit!
Eines der größten Geheimnisse, die ich bei der Zielsetzung gelernt habe ist, dass alles eine gewisse Zeit braucht. Du solltest wissen, was du morgen machen möchtest und es lohnt sich auch, Dinge mittel- oder langfristig zu planen. (Du kannst dir Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahrespläne machen.)
Wenn du weisst, wohin du langfristig kommen willst, wird es dir sehr helfen, deine mittel- und kurzfristigen Ziele zu setzen. Du wirst immer genau wissen, was du zu tun hast, wenn du heute deine Gitarre in die Hand nimmst.
Zum Schluss...
... nutze deine Ziele, um dir bei der Planung deines Übungspensums zu helfen. Wenn du weisst, wohin du gehen willst, wird es sich positiv auf deinen Zeitplan auswirken, da du jetzt spezifische Übungen planen kannst, die dir beim Erreichen deines Ziels helfen werden. Besprich dieses Konzept mit deinem Lehrer (falls du z. Z. Stunden nimmst) und ich bin mir sicher, dass er sich freuen wird, mit dir darüber zu reden. Ihr werdet beide sowohl kurz- wie langfristig davon profitieren.
Wo?
Damit haben wir nun das Thema Zielsetzung abgedeckt. Aber Ziele setzen alleine reicht nicht. Natürlich kannst du eine ganze Brainstorming-Sitzung planen, deine Ziele zu einem schön ausgearbeiteten Dokument niederschreiben, es drucken und dann… in eine Schublade stecken? Ich garantiere dir, wenn du das machst, schießt du dir damit in den eigenen Fuss. Du musst deine Ziele im Blick haben, damit du sie JEDES MAL ansehen kannst, sobald du deine Gitarre zur Hand nimmst. Das ist von entscheidender Bedeutung. Es ist wie das GPS in deinem Auto, das dir immer sagt, wohin du fahren sollst; So wirst du nie verloren gehen.
Wann?
Die richtige Antwort zu dieser Frage ist: Jetzt und zu jeder Zeit! Du solltest dir deine kurzfristigen und langfristigen Ziele immer vor Augenhalten. Überprüfe sie ständig damit sie aktuell und angepasst bleiben - im Einklang mit dem, was du machen möchtest und wohin du gehen möchtest. Somit passen sich deine Ziele deiner Realität, deinen Fähigkeiten und Interessen an und du wirst keine Langeweile oder Frust erleben, weil du keine Fortschritte machen wirst. Du wirst zu dem Gitarrist werden, der du zu sein wünschst. Stelle also immer sicher, dass du deine mittel- und langfristigen Ziele wenn es erforderlich wird neu definierst.
Zusammenfassung
Wir haben also gesehen, dass Ziele setzen eine sehr leistungsfähige Methode ist, sich unter Kontrolle zu halten. Indem du die SMART-Regeln befolgst, kannst du beim Gitarre spielen fokussiert und motiviert bleiben, solange du sie zu jeder Zeit im Blickfeld hast und sie regelmässig deiner Situation anpasst. Hiermit stellst du sicher, dass du dich nicht mehr verlierst. Wenn du aus dem Haus gehst, möchtest du schliesslich auch dein Ziel erreichen. Es ist cool schöne Dinge, die deinen Weg kreuzen, zu verfolgen (und beim Gitarre spielen, gibt es viele davon), aber wenn du sie nicht einfangen und für dich umsetzen kannst, was gibt es dann für einen Sinn?
Über den Autor:
GonçaloCrespo lebt in Zürich (Schweiz) und ist ein professioneller Gitarren-Lehrer und Musiker. Er gibt seit über acht Jahren Unterricht in verschieden Stilrichtungen sowohl der akustischen als auch der elektrischen Gitarre. Sein Schwerpunkt liegt darin, seine Schüler so effizient wie möglich dazu zu bringen, erfolgreich Gitarre zu spielen. Er hat die Gitarren-Musikschule Music&Co gegründet.
Ziele setzen fürs Gitarre spielen
Wir kennen das alle: Du hörst etwas von Steve Vai, Satriani oder ein aktuelles Album eines anderen Gitarren-Gottes und denkst: „Es ist so cool, das ist es! Ich werde dieses Lied spielen lernen!“ Du setzt dich also mit deiner Gitarre hin, nimmst dein Tab (oder spielst es einfach nach Gehör), du erkennst die schwierigen Stellen und dir wird klar, was du üben musst. Nachdem du einige Zeit geübt hast, hörst du einen anderen coolen Song, Lick oder eine Technik, die du meistern möchtest. Also spielst du das. Schon bald wirst du das Gefühl haben, dass du mit dem Üben ziellos herumwanderst und nicht weisst, mit was du beginnen sollst oder wohin du gehen willst.
Ich weiss, wie das ist. Ich habe es selbst erlebt. Als ich mit dem Gitarre spielen anfing, klimperte ich einfach Songs, die mir gefielen und nach einer gewissen Zeit, wollte ich alles spielen lernen, was ich hörte. Es war also nicht erstaunlich, dass ich nach einer gewissen Zeit frustriert und verwirrt war und ich das Gefühl hatte, wieder am gleichen Ort zu sein, wo ich begonnen hatte. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, sich Ziele zu setzen.
Warum?
Indem wir uns für unser Gitarre spielen Ziele setzen, stellen wir sicher, dass wir auf dem Weg bleiben; fokussiert und motiviert sind, weil wir zu jeder Zeit wissen, wohin wir wollen. Weist du, wie Basketballspieler den Ball im Korb landen? Sie lernen von klein auf, dass sie immer auf den Ring schauen müssen, wenn sie werfen. Wenn du immer weist, wohin du gehen willst, wirst du früher oder später auch dort ankommen.
Wie?
Wie setzten wir uns Ziele? Für mich funktionert es am besten, wenn ich den SMART-Regeln folge:
S – Specific (Spezifisch)
Du musst genau wissen, was du willst!
Es reicht nicht aus, wenn du sagst, du willst ein Meister im Alternate Picking sein. Du musst dir möglichst exakte Ziele setzen, bei denen du genau weisst, wann sie erreicht sind. Zum Beispiel: ”Ich möchte in der Lage sein, 16. Noten bei 200BPM zu alternate pick.” Indem du das Ziel so definierst, wird es sehr klar für dich, was du erreichen willst und daraus ergibt sich, was du tun musst, um dein Ziel zu erreichen.
M – Measurable & Motivational (Messbar & Motivierend)
Du musst wissen, wie weit du von deinem Ziel entfernt bist und wie du vorwärts kommen kannst, um zu verstehen was du tun musst, um dorthin zu gelangen.
Dies hat mit dem oben genannten Punkt zu tun. Es ist etwas völlig anderes, wenn du in dein Auto steigst, um nach Mexico zu fahren oder um einkaufen zu gehen. Wirst du eine Tasche packen oder einfach nur dein Portemonnaie mitnehmen? Brauchst du einen vollen Tank oder reicht ein viertel voll? Die Entfernung zu deinem Ziel ist entscheidend, um die folgenden Schritte zu planen, dich den Herausforderungen zu stellen und dich seelisch vorzubereiten, auf das, was auf dich zukommen wird. So bist du weniger anfällig für Frust.
A – Attainable (Erreichbar)
Wenn man sich ein Ziel setzt, muss es realistisch sein.
Hiermit meine ich nicht, dass du danach strebst 10 BPMs schneller zu sein mit einer speziellen Technik, oder schneller zwischen den Saiten zu wechseln (wenn das jedoch deine Absicht ist, dann gib dein Bestes.). Du solltest das Ziel hoch genug setzen, damit du einen guten Fortschritt erzielst. Stelle aber auch sicher, dass es dir möglich ist, dein Ziel zu erreichen. Sonst stellt sich nur Frust und Müdigkeit ein.
R – Relevant (Felevant)
Dein Ziel muss für dich Relevant bzw. von Bedeutung sein.
Möchtest du wirklich in der Lage sein alle Noten eines bestimmten Passus in einer irrsinnigen Geschwindigkeit zu picken? Ist es nötig alle Modi auswendig zu lernen oder sind ein oder zwei Modi ausreichend für deine Bedürfnisse? Sei dir bewusst, was dich beim Gitarre spielen glücklich macht, wenn du dir deine Ziele setzt und verzichte nicht zu lange darauf. Ich kann nicht oft genug betonen, wie wichtig Laune und Glück beim Spielen sind. Schließlich möchtest du dich beim Lernen doch nicht quälen?
T – Time-oriented (Zeit-orientiert)
Alles im Leben braucht seine Zeit!
Eines der größten Geheimnisse, die ich bei der Zielsetzung gelernt habe ist, dass alles eine gewisse Zeit braucht. Du solltest wissen, was du morgen machen möchtest und es lohnt sich auch, Dinge mittel- oder langfristig zu planen. (Du kannst dir Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahrespläne machen.)
Wenn du weisst, wohin du langfristig kommen willst, wird es dir sehr helfen, deine mittel- und kurzfristigen Ziele zu setzen. Du wirst immer genau wissen, was du zu tun hast, wenn du heute deine Gitarre in die Hand nimmst.
Zum Schluss...
... nutze deine Ziele, um dir bei der Planung deines Übungspensums zu helfen. Wenn du weisst, wohin du gehen willst, wird es sich positiv auf deinen Zeitplan auswirken, da du jetzt spezifische Übungen planen kannst, die dir beim Erreichen deines Ziels helfen werden. Besprich dieses Konzept mit deinem Lehrer (falls du z. Z. Stunden nimmst) und ich bin mir sicher, dass er sich freuen wird, mit dir darüber zu reden. Ihr werdet beide sowohl kurz- wie langfristig davon profitieren.
Wo?
Damit haben wir nun das Thema Zielsetzung abgedeckt. Aber Ziele setzen alleine reicht nicht. Natürlich kannst du eine ganze Brainstorming-Sitzung planen, deine Ziele zu einem schön ausgearbeiteten Dokument niederschreiben, es drucken und dann… in eine Schublade stecken? Ich garantiere dir, wenn du das machst, schießt du dir damit in den eigenen Fuss. Du musst deine Ziele im Blick haben, damit du sie JEDES MAL ansehen kannst, sobald du deine Gitarre zur Hand nimmst. Das ist von entscheidender Bedeutung. Es ist wie das GPS in deinem Auto, das dir immer sagt, wohin du fahren sollst; So wirst du nie verloren gehen.
Wann?
Die richtige Antwort zu dieser Frage ist: Jetzt und zu jeder Zeit! Du solltest dir deine kurzfristigen und langfristigen Ziele immer vor Augenhalten. Überprüfe sie ständig damit sie aktuell und angepasst bleiben - im Einklang mit dem, was du machen möchtest und wohin du gehen möchtest. Somit passen sich deine Ziele deiner Realität, deinen Fähigkeiten und Interessen an und du wirst keine Langeweile oder Frust erleben, weil du keine Fortschritte machen wirst. Du wirst zu dem Gitarrist werden, der du zu sein wünschst. Stelle also immer sicher, dass du deine mittel- und langfristigen Ziele wenn es erforderlich wird neu definierst.
Zusammenfassung
Wir haben also gesehen, dass Ziele setzen eine sehr leistungsfähige Methode ist, sich unter Kontrolle zu halten. Indem du die SMART-Regeln befolgst, kannst du beim Gitarre spielen fokussiert und motiviert bleiben, solange du sie zu jeder Zeit im Blickfeld hast und sie regelmässig deiner Situation anpasst. Hiermit stellst du sicher, dass du dich nicht mehr verlierst. Wenn du aus dem Haus gehst, möchtest du schliesslich auch dein Ziel erreichen. Es ist cool schöne Dinge, die deinen Weg kreuzen, zu verfolgen (und beim Gitarre spielen, gibt es viele davon), aber wenn du sie nicht einfangen und für dich umsetzen kannst, was gibt es dann für einen Sinn?
Über den Autor:
GonçaloCrespo lebt in Zürich (Schweiz) und ist ein professioneller Gitarren-Lehrer und Musiker. Er gibt seit über acht Jahren Unterricht in verschieden Stilrichtungen sowohl der akustischen als auch der elektrischen Gitarre. Sein Schwerpunkt liegt darin, seine Schüler so effizient wie möglich dazu zu bringen, erfolgreich Gitarre zu spielen. Er hat die Gitarren-Musikschule Music&Co gegründet.